Kennst Du oder jemand, in Deinem nahen Umfeld, der schon einmal eine Verletzung oder eine andere Form des Muskelungleichgewichts oder sogar einen Gelenkschaden usw. hatte? Dann hast Du Dich wahrscheinlich mit der Welt der Rehabilitation und der Physiotherapie vertraut gemacht. In diesem Bereich sind Innovationen der Schlüssel zu einer schnelleren und effektiveren Genesung der Patienten. Eine dieser Innovationen, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist die Elektro-Muskel-Stimulation, kurz EMS. Diese Spitzentechnologie erweist sich als wertvolles Instrument in den Händen von Therapeuten und Menschen, die ihre Kraft, Mobilität und ihr allgemeines Wohlbefinden wiedererlangen wollen.

Pro-Tip: if you are unaware of what electro-muscle stimulation is and how it works, read our blog here. 

Wie EMS die Rehabilitation unterstützt:

1. Stärkung der Muskeln: Muskelschwund ist ein häufiges Problem für Personen, die sich von Verletzungen oder Operationen erholen. EMS kann durch die Stimulierung der Muskelfasern dazu beitragen, Muskelschwund vorzubeugen und zu bekämpfen, insbesondere dann, wenn herkömmliches Krafttraining eine Herausforderung oder eine Einschränkung darstellt. Dies wurde in der folgenden Studie weiter untersucht: „The Use of Electromyostimulation in Sport: A Comprehensive Review“, die im European Journal of Sport Science veröffentlicht wurde. Diese Studie unterstreicht, wie EMS die Muskelkraft, die Ausdauer und die neuromuskuläre Koordination verbessern kann, was es sowohl für Sportler als auch für Personen, die sich von Verletzungen erholen, wertvoll macht.
2. Schmerzbehandlung: EMS kann Schmerzen und Beschwerden lindern, indem es die Blutzirkulation erhöht und die Freisetzung von Endorphinen fördert, die als natürliche Schmerzmittel dienen. Dies ist besonders wertvoll für Personen, die mit chronischen Schmerzen zu kämpfen haben.
3. Verbesserter Bewegungsumfang: EMS kann die Flexibilität und den Bewegungsumfang der Gelenke verbessern, was für Patienten, die sich von Verletzungen oder Operationen erholen, und die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, von entscheidender Bedeutung ist.
4. Schnellere Erholung: Durch die Beschleunigung der Muskelregeneration und die Verringerung von Entzündungen kann das EMS-Training den Patienten helfen, sich schneller zu erholen, sodass sie früher zu ihren täglichen Aktivitäten zurückkehren können.
5. Neuromuskuläre Vorteile: EMS hilft bei der Wiederherstellung des neuromuskulären Systems und unterstützt den Einzelnen dabei, die Kontrolle und Koordination seiner Muskeln wiederzuerlangen, die durch eine Verletzung oder eine Operation beeinträchtigt worden sein könnten. Dies wurde im Journal of Orthopaedic & Sports Physical Therapy bestätigt, in dem die Rolle der neuromuskulären Elektrostimulation (NMES), einer Form von EMS, bei der Muskelerholung nach Verletzungen untersucht wurde. Sie zeigt, wie NMES Muskelschwund verhindern und die Wiederherstellung der Muskeln während der Rehabilitation fördern kann.

Wie Physiotherapeuten EMS einsetzen

Physiotherapeuten binden EMS häufig in ihre Behandlungspläne ein und passen die Programme an die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Patienten an. EMS kann über tragbare Geräte wie EMS-Westen oder Pads angewendet werden, die direkt auf die betroffene Stelle gelegt werden. Die Therapeuten können die Intensität und Frequenz der elektrischen Impulse einstellen und so einen sicheren und effektiven Rehabilitationsprozess gewährleisten.

Schlussfolgerung

Die Elektro-Muskel-Stimulation revolutioniert den Bereich der Rehabilitation und der Physiotherapie. Ihre Fähigkeit, gezielt bestimmte Muskelgruppen zu aktivieren, macht sie zu einem vielseitigen Hilfsmittel für Therapeuten und zu einer Quelle der Hoffnung für Menschen auf ihrem Weg zur Genesung. Mit dem weiteren Fortschritt der Technologie können wir davon ausgehen, dass EMS eine noch wichtigere Rolle bei der Verbesserung der Lebensqualität derjenigen spielen wird, die Rehabilitation und Physiotherapie benötigen.

Quellen:

Filipovic, Andre; Kleinöder, Heinz; Dörmann, Ulrike; Mester, Joachim. Electromyostimulation—A Systematic Review of the Effects of Different Electromyostimulation Methods on Selected Strength Parameters in Trained and Elite Athletes. Journal of Strength and Conditioning Research 26(9):p 2600-2614, September 2012. | DOI: 10.1519/JSC.0b013e31823f2cd1

From the 1Orthopaedic Research Institute, Bournemouth University, Bournemouth, UK, 2The Department of Biomedical Engineering, Saveetha Engineering College, Thandalam, Chennai, India, 3Department of Anaesthetics, University Hospital Southampton NHS Foundation Trust, Southampton, 4National Clinical FES Centre, Salisbury NHS Foundation Trust, Salisbury, 5Faculty of Health and Social Science, Bournemouth University, Bournemouth, UK, 6University of Maryland, School of Medicine, Department of Physical Therapy and Rehabilitation Science, Baltimore, Maryland, MD, USA, 7School of Sport and Exercise Science, Liverpool John Moores University, Liverpool, 8Physiotherapy Department, University Hospitals Dorset NHS Foundation Trust, Bournemouth, and 9Department of Haematology, Hampshire Hospitals NHS Foundation Trust, Basingstoke, UK.

Nussbaum, Ethne L et al. “Neuromuscular Electrical Stimulation for Treatment of Muscle Impairment: Critical Review and Recommendations for Clinical Practice.” Physiotherapy Canada. Physiotherapie Canada vol. 69,5 (2017): 1-76. doi:10.3138/ptc.2015-88